04.06.2024

Zusammenstehen für die Unsichtbaren

Lebenshilfe verurteilt Angriff auf Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung

Die Lebenshilfe Osnabrück fordert mehr Solidarität für Menschen mit Behinderung. Vor einigen Tagen war es in Mönchengladbach zu einem mutmaßlich rechtsextremistischen Angriff auf eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung gekommen. Auf einem geworfenen Ziegelstein stand eine Parole mit eindeutigem Bezug zu dem in Nazi-Deutschland verwendeten Begriff „Euthanasie“.

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WIR für Menschlichkeit und Vielfalt (© Bundesvereinigung Lebenshilfe)

„Wir sind entsetzt und verurteilen den Angriff aufs Schärfste“, sagt der Vorsitzende der Lebenshilfe Osnabrück, Thomas Schmidt-Benkowitz. Der Ton in unserer Gesellschaft werde immer rauer. „Und aus schlimmen Worten werden nun schlimme Taten – das dürfen wir nicht hinnehmen.“ Auch wenn der Angriff in Mönchengladbach und nicht in Osnabrück verübt wurde, sei auch hier in starkes Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt erforderlich. „Insbesondere für Menschen, die kaum gesehen werden und somit nahezu unsichtbar sind“, betont Schmidt-Benkowitz.

Mangelnde öffentliche Wahrnehmung

Die Lebenshilfe Osnabrück betrachtet die aktuellen Entwicklungen mit sehr großer Sorge – und das auch aus einem zweiten Grund. So sei der mutmaßlich rechtsextreme Angriff in Mönchengladbach bundesweit kaum wahrgenommen worden. „Anders als die rassistischen Gesänge auf Sylt war die erschreckende Tat in Mönchengladbach den überregionalen Medien kaum eine Schlagzeile wert“, stellt der Lebenshilfe-Vorsitzende fest. „Wo war der bundesweite Aufschrei, wo die Welle der Solidarität für Menschen mit Behinderung?“

Unsichtbare sichtbar machen

Menschen mit Behinderung und deren Angehörige hätten leider keine Lobby und bezeichnen sich daher oftmals als die „Unsichtbaren“. „Gerade jetzt ist unsere Zivilgesellschaft gefragt, sich für Vielfalt und gegen Ausgrenzung einzusetzen“, fordert Schmidt-Benkowitz. „Und dieser Einsatz gilt auch für Menschen mit Behinderung.“ In Mönchengladbach findet am kommenden Donnerstag, 6. Juni, eine große Solidaritätsveranstaltung statt. „Das ist ein richtiges und wichtiges Zeichen, um Menschen mit Behinderung sichtbar zu machen.“

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